Schweizweit erster nationaler und internationaler Austausch von Patientenakte

Die Insel Gruppe und das Luzerner Kantonsspital (LUKS) haben einen wichtigen Meilenstein erreicht: Im Mai 2024 wurde auf dessen Wunsch erstmals die Akte eines Patienten zwischen zwei Schweizer Spitälern geteilt – dank «Care Everywhere», einer Erweiterung des integrierten Klinikinformations- und Steuerungssystems von Epic. Im März 2025 folgte nun der Austausch der Akte eines anderen Patienten mit einem internationalen Spital, ebenfalls gemäss expliziter Aufforderung seitens Patient. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Interoperabilität von Gesundheitsdaten.

Die Insel Gruppe wie auch das Luzerner Kantonsspital (LUKS) arbeiten mit dem integrierten Klinikinformationssystem des Anbieters Epic. In diesem patientenzentrierten System fliessen alle Informationen in einer einzigen Patientenakte zusammen. Dadurch haben alle an der Behandlung beteiligten Fachpersonen jederzeit und überall eine ganzheitliche Sicht auf die Patient:innen. Dies erhöht die Patientensicherheit sowie die Behandlungsqualität und fördert die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit.

Weltweit arbeiten über 2000 Kliniken mit dem Epic. Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) hat das System als erstes deutschsprachiges Spital im Herbst 2019 eingeführt, die Insel Gruppe als erste universitäre Spitalgruppe am 2. März 2024. Die beiden Institutionen arbeiten eng zusammen.

 

Digitalisierung ĂĽber die Spitalgrenzen hinweg

Die durchgängige digitale Vernetzung mit Epic vereinfacht die Zusammenarbeit auch über die Spitalgrenzen hinaus: Patient:innen können via Patientenportal (meinLUKS und myInsel) auf die Patientenakte zugreifen, Zuweisende mit Einverständnis der Patient:innen via Zuweiserportal (LUKSLink oder InselLink).

Erstmalig fand im Mai 2024 ein Datenaustausch von Patientendaten zwischen zwei Spitälern statt – dem LUKS und dem Inselspital. «Der erfolgreiche Test des Datenaustauschs zeigt das enorme Potenzial unserer Systeme», sagt Dr. med. Michael Stickel, CMIO der Insel Gruppe. «Durch nahtlosen Austausch spezifischer Daten können Doppelspurigkeiten vermieden und Kosten gesenkt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer vernetzten und effizienten Gesundheitsversorgung», hält Stickel fest.

Der Datenaustausch wird insbesondere bei der Verlegung von Patient:innen angewendet. So erhält das aufnehmende Spital umgehend Einblick in die relevanten Daten, Ärzt:innen können diese überprüfen und so die optimale weitere Behandlung angehen. Die abgeglichenen Daten werden dauerhaft Teil der Patientenakte und dienen der klinischen Entscheidungsunterstützung.

 

Erster internationaler Austausch einer Patientenakte erfolgt

Erster internationaler Austausch einer Patientenakte dank «Care Everywhere» in der Schweiz: Im März 2025 konnte nach dem nationalen Austausch einer Patientenakte mit dem LUKS nun ĂĽber Epic erstmals auch eine Patientenakte nahtlos mit dem internationalen Spital Penn Medicine in Philadelphia (Pennsylvania, USA) geteilt werden. 

 

Einverständniserklärung und Datenschutz

Die Patient:innen werden über den Datenaustausch aktiv informiert. In den meisten Fällen geschieht der Datenaustausch überhaupt erst auf Wunsch der Patient:innen. Eine handschriftlich unterzeichnete Einverständniserklärung ist Pflicht. Diese Zustimmung kann jederzeit widerrufen werden.