Vor genau 6 Monaten haben wir unser neues Klinikinformations- und Steuerungssystem Epic in Betrieb genommen und damit einen bedeutenden Schritt in Richtung digitale Medizin geschafft. Marcel Affolter, Leiter Projekt KISS, blickt in einem Interview auf das vergangene Halbjahr zurĂŒck.
Schweizweit erster Austausch von Patientenakte zwischen LUKS und Insel Gruppe
Die Insel Gruppe und das Luzerner Kantonsspital (LUKS) haben einen wichtigen Meilenstein erreicht: Im Mai wurde erstmals die Akte eines Patienten zwischen zwei Schweizer SpitĂ€lern geteilt â dank «Care Everywhere», ein Tool des integrierten Klinikinformationssystems von Epic. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt in der InteroperabilitĂ€t von Gesundheitsdaten.
Am 2. MĂ€rz 2024 hat die Insel Gruppe das neue Klinik- und Informationssystem erfolgreich in Betrieb genommen. Wie es nun weitergeht?
Der Systemhersteller Epic ist weltweit branchenfĂŒhrend im Bereich Gesundheitssoftware. Die Epic Software ist eine vollumfĂ€ngliche Eigenentwicklung und wird seit 40 Jahren laufend ausgebaut und optimiert. Ein Drittel des Betriebsaufwands fliesst jeweils in die Weiterentwicklung des Systems.
Ăber 2'000 Kliniken arbeiten weltweit mit Epic, in Europa sind es ĂŒber 100 Kliniken. Die Insel Gruppe profitiert direkt von den Erfahrungen und Weiterentwicklungen dieses Netzwerks. Als erstes Spital in der Schweiz und als erstes deutschsprachiges ĂŒberhaupt hat das Luzerner Kantonsspital Epic im Herbst 2019 eingefĂŒhrt.
Investition in die digitale Zukunft
Warum fĂŒhren wir Epic ein?
Mit Epic kommt mehr als nur ein Ersatz fĂŒr das bisherige KIS: Mit dem neuen Klinikinformations- und Steuerungssystem (KISS) möchte die Insel Gruppe neue MassstĂ€be setzen und die digitale Medizin entscheidend weiterentwickeln.
Das bisherige KIS ist am Ende seiner Lebensdauer angelangt. Eine Weiterentwicklung war nicht möglich, weshalb der Verwaltungsrat der Insel Gruppe entschieden hat, ein neues, umfassend integriertes Klinikinformations- und Steuerungssystem (KISS) zu suchen.
Umfassend integriert bedeutet, dass die neue Lösung in der Lage ist, die gesamte Insel Gruppe und darĂŒber hinaus auch Patientinnen und Patienten sowie Zuweisende miteinander digital zu vernetzen.
FĂŒr eine optimale medizinische Behandlung mĂŒssen Patientendaten jederzeit und ĂŒberall vollstĂ€ndig verfĂŒgbar sein. Epic wird mehr als 50 Anwendungen ersetzen, die derzeit fĂŒr die klinische Dokumentation im Einsatz sind.
Das neue KISS wird die neue digitale Arbeitsplattform fĂŒr alle medizinischen Bereiche, Standorte, Kliniken und Berufsgruppen. Damit fördern wir nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch eine ganzheitliche Sicht auf die Patientinnen und Patienten, womit wir die BehandlungsqualitĂ€t und Sicherheitsstandards weiter erhöhen können.
Die Insel Gruppe hat sich das strategische Ziel gesetzt, Vorreiterin in der digitalen Medizin zu werden. Die EinfĂŒhrung von Epic spielt dabei eine wichtige Rolle.
Gleichzeitig fördert die digitale Vernetzung auch andere strategische Ziele wie die Patientenorientierung, QualitĂ€tsfĂŒhrerschaft und Innovation bei Diagnostik und Therapie. Alle bringen uns der Vision nĂ€her, weltweit eine der fĂŒhrenden Spitalgruppen fĂŒr universitĂ€re und integrierte Medizin zu werden.
Patientendaten austauschen
Welche Möglichkeiten zum Datenaustausch gibt es in Epic?
Die durchgĂ€ngige digitale Vernetzung mit Epic vereinfacht die Zusammenarbeit auch ĂŒber die Insel Gruppe hinaus â sowohl mit den Patientinnen und Patienten als auch mit den zuweisenden Haus- und FachĂ€rztinnen und FachĂ€rzten sowie Spezialistinnen und Spezialisten oder anderen Epic-SpitĂ€lern.
Ausblick
Epic, myInsel und InselLink sind live: Wie gehtâs weiter?
Der Go-live von Epic ist planmĂ€ssig am 2. MĂ€rz 2024 erfolgt. Seither ist die gesamte Insel Gruppe berufs- und fachĂŒbergreifend durch das Klinikinformations- und Steuerungssystem (KISS) digital verbunden. Doch was erwartet die Insel Gruppe in den kommenden Monaten?
Die EinfĂŒhrung von Epic (und damit auch von myInsel und InselLink) wird den Spitalalltag der Insel Gruppe stark verĂ€ndern. Trotz ausfĂŒhrlicher Schulungen wird sich die neue Routine erst einspielen mĂŒssen.
Wir bitten Sie um Geduld und VerstĂ€ndnis, sollte in diesen ersten Wochen noch nicht alles reibungslos funktionieren. Eine umfassende Supportstruktur kĂŒmmert sich um Fragen und allfĂ€llige Systemstörungen werden mit Hochdruck behoben.
Nachdem alle Beteiligten Sicherheit im Umgang mit Epic und den beiden Portalen gewonnen haben, werden ab Juli 2024 die ersten Systemoptimierungen umgesetzt.
Ziel ist es, das System laufend an den BedĂŒrfnissen der Insel Gruppe orientiert auszubauen. In dieser Phase werden neue Entwicklungen seitens Epic und von anderen Epic-SpitĂ€lern eingefĂŒhrt. Es ist also mit regelmĂ€ssigen Systemupgrades zu rechnen sein.
Nach der EinfĂŒhrungsphase kommen wir mit dem Wechsel zum regulĂ€ren Betrieb unserer Vision, eine weltweit fuÌhrende Spitalgruppe fuÌr integrierte Medizin zu werden und eine Vorreiterrolle in der digitalen Medizin zu uÌbernehmen, einen weiteren Schritt nĂ€her:
In der neu gewonnenen digitalen Vernetzung finden wir nun die Voraussetzung, um prÀventiv und visionÀr neue Wege in den Bereichen Diagnostik und Therapien zu beschreiten.
Woher kommt das zweite «S» bei KISS?
Weil Epic in der Lage ist, die ganze Insel Gruppe digital zu verbinden, und die anfallenden Datenmengen und Informationen auszuwerten, kommt neben der herkömmlichen AbkĂŒrzung KIS noch ein zweites «S» fĂŒr «Klinikinformationssystem- und Steuerungssystem» hinzu.
Ăber uns
Wer zieht im Hintergrund die FĂ€den rund um die EinfĂŒhrung von Epic, myInsel und InselLink? Das sind die Verantwortlichen.
Was berichten die Medien ĂŒber die Epic-EinfĂŒhrung an der Insel Gruppe? Hier geht's zum MedienbeitrĂ€gen.
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